Der „Tagesspiegel“ hat seine Medienseite abgeschafft und durch eine Fernsehrezensionsseite ersetzt. Ist das das Ende des Medienjournalismus?
Medienseiten wirken auf Leser*innen mitunter manchmal schräg: eine Seite in der Zeitung, auf der über andere Zeitungen geschrieben wird. Oder über andere Medien, und das jeden Tag, und nicht nur, wenn ARD-Intendantinnen zu große Autos fahren oder Jan Böhmermann den türkischen Präsidenten beleidigt.
Fokus auf Serien statt Kritik am Journalismus Als dann kurz darauf der neue Tagesspiegel erschien, zeigte sich: beides stimmte. Die Medienseite ist geblieben, aber anders als zuvor. Sie beschäftigt sich nur noch mit dem, was im Fernsehen läuft, enthält ausschließlich Filmkritiken und Serientipps.
Und so stellt sich die Frage, ob der Schritt des Tagesspiegels der Untergang oder die Rettung des Medienjournalismus ist? Das mag auch an der Geschichte der Medienseiten liegen. Entstanden sind sie in den 1980er Jahren, als das Privatfernsehen gegründet wurde, und Zuschauer*innen plötzlich eine Orientierungshilfe fürs TV-Programm brauchten. Die Berichterstattung über Presse und Rundfunk entstand eher als Nebenprodukt, entwickelte sich aber zu einem eigenen Fachgebiet: dem Medienjournalismus.
Zwar haben auch nicht alle Zeitungen des Ippen-Verlags eine tägliche Medienberichterstattung, aber der Fall zeigt: Medienjournalismus hat auch die Funktion eines Kontrollorgans für Rundfunk und Presse. Um die ausführen zu können, braucht er eine Verankerung in der Redaktion, den Rückhalt der Verleger*innen und Chefredakteur*innen. Eine feste Medienseite kann dabei helfen.
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