Roya Hakakian (RoyaTheWriter) und Sama Maani sprechen über die historische Besonderheit der aktuellen Proteste im Iran. Die Gesellschaft verändere sich, sagen sie. Ein Interview aus der TazKultur.
Gegen den Schah mit und ohne Hidschab: Frauen bei einer Demonstration in Teheran im Dezember 1978 Foto: David Burnett/Contact Press Images/Agentur Focus
Roya Hakakian: Seit 1979 ist der Iran durch verschiedene turbulente Momente gegangen. Dieses Mal gibt es aber keine politische Partei oder Organisation, weder von links noch von rechts. Die Abwesenheit einer solchen politischen Infrastruktur ist ein Vorteil, das macht die Proteste weniger ideologisch. Die Proteste drehen sich um den grundlegenden menschlichen Wunsch nach einem normalen Leben.
Maani: Hier möchte ich einhaken. 2020 hat die Universität Tilburg in einer repräsentativen Onlinestudie 40.000 Iraner:innen anonym nach ihren religiösen Überzeugungen gefragt. Demnach identifizieren sich nur 40 Prozent als Muslime und sogar nur 30 Prozent als Schiiten. Das ist ein wichtiger Befund.
Hakakian: Für mich ist das ein Echo und eine Antwort auf die Grundidee der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776: „Leben, Freiheit und das Streben nach Glück“. Maani: Ja – aber dass die Kopftücher nun massenhaft abgenommen und sogar verbrannt werden, ist neuartig. Es unterstreicht den radikalen, feministischen Charakter dieser Revolution.
Italia Ultime Notizie, Italia Notizie
Similar News:Puoi anche leggere notizie simili a questa che abbiamo raccolto da altre fonti di notizie.
Iran: Wie das Regime Demonstranten foltertSeit Monaten geht das Regime gewaltsam gegen seine Kritiker vor. Ehemalige Inhaftierte berichten von furchtbaren Haftbedingungen - und warum sie trotzdem weitermachen. Die neue Folge 'Das Thema' Podcast
Leggi di più »
Proteste gegen Israels Regierung: „Gelder aus Deutschland oder Iran“Die Proteste in Israel würden durch ausländische Gelder unterstützt, behauptet Ministerin Distel-Atbaryan. Sie ist für kontroverse Äußerungen bekannt.
Leggi di più »
HEUTE: Norbert Mappes-Niediek & Franziska Davies: Krieg in EuropaHEUTE um 19 Uhr live in der taz Kantine (kostenlos, Anmeldung erforderlich) und im Stream: Wir sprechen im tazTalk mit Norbert Mappes-Niediek und EFDavies über Parallelen und Unterschiede zwischen dem Krieg in der Ukraine und den Jugoslawienkriegen. 👇
Leggi di più »
Essay: Künstliche Intelligenz: „Ich spreche, also denke ich …“Seit der ChatGPT-Revolution gibt es einen regelrechten KI-Hype. Die Fortschritte dieser Technologie werden die Welt radikal verändern – im Positiven wie im Negativen.
Leggi di più »
Neu in München: Warum ich mehr über Bayerns Hauptstadt weiß als viele Einheimische„Zuazogne“ prahlt mit Insider-Wissen über München: Selbst ihre Kollegen fragen sich, wer das Münchner Kindl wirklich ist und was Hitler im Hofbräuhaus trieb.
Leggi di più »
„Das ist kein gutes Signal für die Stadt Berlin“Abgeordnetenhaus-Präsident Dennis Buchner (SPD) spricht im Interview über die Berlin-Wahl 2023 und darüber, wie es danach weitergeht.
Leggi di più »