Am 6. Juni jährt sich der D-Day des Zweiten Weltkriegs. Touristen können auf der Liberation Route Spuren der Invasion der Alliierten entdecken - in englischen Wäldern, auf den Panzermauern von Jersey und an Stränden der Normandie.
Nichts sehen sie außer Bäumen, die Besucher, die da auf einem Forstweg in Südengland stehen, gleich hinter dem Dorf Southwick, und in den Wald spähen. Müsste man nicht irgendwie merken, dass hier vor 80 Jahren General Eisenhower und seine Leute ihre Zelte aufgeschlagen hatten? Tarnnetze drüber, Stacheldraht außen rum. Nichts weist darauf hin, nicht mal ein kleines Schild.
Wem es mit Maynes Hilfe gelungen ist, sich Eisenhowers Zelt vorzustellen, der kann dem General jetzt gleich ins Hauptquartier folgen, zu dem er am Morgen immer zu Fuß und alleine gegangen sein soll, zum Missfallen derer, die um seine Sicherheit besorgt waren. Die halbe Stunde, um den Kopf frei zu bekommen, war ihm demnach kostbar - auch den Gedenktouristen tut das gut. Felder, schmale Straßen und Zäune wechseln sich ab, dann erscheint eine lange Mauer.
In den vergangenen Monaten hat er Hunderte Points of Interest erarbeitet, beschrieben und zu Routen verbunden. Denn er ist nicht nur Guide, sondern auch britischer Direktor der Stiftung Liberation Route Europe, die Erinnerungsorte zum Ende des Zweiten Weltkriegs sichtbar, erlebbar und erwanderbar machen will, mittels einer App.
Im ganzen Weltkriegstrubel tut es gut, dem orchestrierten Gedenken ein wenig zu entfliehen und allein in aller Ruhe die Landungsstrände entlangzuwandern. Etwa Omaha Beach, den wohl bekanntesten der fünf, auf dem besonders viel Blut vergossen wurde und der in Filmen wie"Der Soldat James Ryan" oder"Der längste Tag" wie auf den berühmten, verwackelten Fotos von Robert Capa verewigt ist.
Entsprechend muss man das Erbe des Zweiten Weltkriegs hier nicht mit besonderem Spürsinn suchen wie in Südengland. Es besteht großteils aus massivem Beton: Batterien, Bunker, Schartentürme, Widerstandsnester finden sich überall, sogar ein unterirdisches Krankenhaus. Besonders eindrücklich ist der mit sieben Kilometern längste Sandstrand der Inseln in der Ouen's Bay ganz im Westen.
Diesen und viele andere Erinnerungsorte auf Jersey hat Chris Addy für die Stiftung erarbeitet. Der Kurator von Jersey Heritage ist 50 Jahre alt, hat ein freundliches Gesicht, und er kann nicht genug bekommen von den Geschichten der Besatzungszeit. Und von Details. Er hat auf jede Frage eine Antwort, außer einer: Keiner kann sagen, wie viele Bunker auf Jersey gebaut wurden, sie sind überall.Chris Addy, Kurator bei Jersey Heritage, vor der Batterie Lothringen am Noirmont Point.
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