Rechtsstreit geht weiter: Springer und Reichelt werden sich nicht einig
Der Rechtsstreit zwischen Axel Springer und dem ehemaligen"Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt wird die Gerichte auch in den kommenden Wochen und Monaten beschäftigen. Ein Schlichtungsversuch vor dem Arbeitsgericht Berlin am Freitag ist jedenfalls gescheitert. Das ist aber auch nicht sonderlich überraschend, nachdem sich beide Seiten zuvor mit Vorwürfen überhäuft hatten..
Im Mittelpunkt des Streits steht etwas überraschend auch Holger Friedrich, Herausgeber der"Berliner Zeitung". Ihm hatte Reichelt offenbar Chats und Dokumente angeboten, was der in der Rechtsabteilung von Axel Springer anzeigte."Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der private Informationen von exponierten Personen öffentlich werden", erklärte Friedrich vor einigen Wochen sein Handeln .
Reichelt bzw. dessen Anwälte können derweil kein Fehlverhalten ihres Mandanten erkennen. In Bezug auf die angeblich erfolgten Abwerbungen, etwa beim früheren Leiter der"Bild"-Parlamentsredaktion, Ralf Schuler, heißt es, dieser habe lange vor dem Beginn seiner Tätigkeit im Unternehmen von Julian Reichelt in einem Brief unter anderem an Mathias Döpfner erklärt, die politische Ausrichtung der Berichterstattung sei der Grund für seinen Weggang.
Reichelts Anwälte kritisieren zudem, Axel Springer hätte in ihrer Klagebegründung"relevante Umstände" nicht benannt. Wenn der Verlag behaupte, Reichelt sei seiner angeblichen Löschungspflicht in Bezug auf bestimmte Daten nicht nachgekommen, würde Springer gleichzeitig verschweigen, dass man dem ehemaligen"Bild"-Chef"ausdrücklich untersagt" habe,"Papierunterlagen und elektronische Daten zu löschen".
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