Die unverdauliche Rechte: Alle Umfragen sagen für Italiens Parlamentswahl im Herbst einen Sieg der harten, nationalpopulistischen Rechten voraus. Silvio Berlusconi ist nur noch Juniorpartner seines Lager und kein Garant mehr, analysiert OliverMeiler.
1994 die Lega Nord und die Faschisten aus der politischen Isolation holte, um es mit ihrer Hilfe an die Macht zu schaffen. Solange Berlusconi der Chef des Bündnisses war, dermit doppelt oder dreimal so vielen Wählern wie die anderen Parteien, da ließ sich der Begriff des"Centrodestra" einigermaßen rechtfertigen, obschon der Cavaliere ja auch nicht gerade ein herkömmlicher konservativer Politiker war.
Manfred Weber, Chef der Europäischen Volkspartei, wird nicht müde, Berlusconi und dessen Freund Antonio Tajani, den früheren Präsidenten des Europaparlaments und Nummer zwei von Forza Italia, als Garanten für eine gemäßigte, liberale und europafreundliche Regierung in Rom zu beschwören. Aber man darf sich schon fragen, wie sich diese Überzeugung mit den neuen Kräfteverhältnissen in der italienischen Rechten verträgt.
Meloni will sich nicht um die Früchte ihres Aufstiegs bringen lassen. Sie sei bereit zu regieren, sagte sie jetzt der Zeitung."Wer die Wahlen gewinnt, zieht in den Palazzo Chigi ein." So heißt der Sitz des italienischen Ministerpräsidenten in Rom. Aber natürlich weiß sie um den Blick von außen.
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