Die Stadt als Lebensraum ist längst nicht so unbeliebt bei Tieren und Pflanzen, wie man möglicherweise denken mag. In seinem Buch „Stadtnatur“ räumt Autor Josef H. Reichholf mit starren Denkmustern auf und zeigt eine neue Vielfalt.
Foto: dpa/Lino MirgelerNachtigallen im lauten Berlin, Stare am Münchner Stachus oder Wanderfalken am Kölner Dom – die Zerstörung von Lebensräumen treibt ungewohnte Blüten. Tiere erobern die Städte. Oftmals geschieht dies weniger freiwillig, sondern aus Not an Platz und Nahrung.
Aber ist das überhaupt schlimm? Nicht unbedingt, meint der Zoologe und Ökologe Josef H. Reichholf. In seinem Buch „Stadtnatur“ räumt der Autor auf mit starren Denkmustern über die böse Stadt, die das wehrlose Land auffrisst und alles kaputtmacht. Denn was die Biodiversität angehe, können Städte seiner Ansicht nach durchaus auch eine Chance sein.
Ja, die Stadt ist ein neuer Lebensraum, räumt der Autor ein. Aber nicht unbedingt ein unnatürlicher, denn: „Sie ist menschengemacht, aber das ist die Kulturlandschaft auch.“ In einer Stadt etwa ist es wärmer, weniger windig, dazu gibt es Nischen, Ecken und Winkel vor allem an alten Gebäuden. Aussichts- oder Nistplätze zu finden sei also kein Problem, meint der Autor.
Denn die Natur tickt nicht wie wir. Nicht alles, was uns Probleme bereitet, belastet zwangsläufig auch Tiere und Pflanzen. Wenn wir etwa in einem warmen Sommer unter derleiden, heißt das nicht, dass dies auch bei jedem anderen Lebewesen unserer Umgebung so sein muss: Beim Hund mag dies so sein. Bei der Katze aber nicht, sie mag die Wärme. Schwitzen können beide nicht. Und beide sind Säugetiere wie wir.
Was der Autor mit diesen und unzähligen andere Beispielen sagen möchte, ist: Städte sind sicher nicht der bessere Lebensraum für Fauna und Flora. Aber sie sind häufig besser als ihr Ruf und können Inseln einer neuen Vielfalt sein. Es gibt sie, die echte Chance für eine gemeinsame Zukunft von Mensch und Natur, davon ist Josef H. Reichholf überzeugt.
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