Die CDU im Saarland macht gegen die Heizungspläne der Bundesregierung mobil und will eine Unterschriften-Aktion starten. Doch das könnte ihr auch schaden, findet SZ-Redakteur Daniel Kirch.
Die Pläne der Bundesregierung zu neuen Heizungen stoßen bei der CDU im Saarland auf harten Widerspruch.Unterschriftenkampagnen polarisieren und mobilisieren. Die Hessen-CDU verdankte ihren Wahlsieg 1999 zweifellos ihrer erfolgreichen Aktion gegen die doppelte Staatsbürgerschaft. Ein paar Monate später sammelte auch dieKollateralschäden können enorm sein
Trotzdem hat die CDU nicht unbedingt die besten Erfahrungen mit dieser politischen Aktionsform gemacht. Die gesellschaftlichen Kollateralschäden können enorm sein: In Hessen kamen auch Menschen zu den CDU-Ständen, die „gegen Ausländer“ unterschreiben wollten. Die Wirkung auf liberale und migrantische Milieus: verheerend. Nicht ohne Grund verweigerte sich damals die Saar-CDU dieser Kampagne.
Auch die Aktion gegen die Heizungspläne ist nicht ohne. Wenn am Ende hängen bleibt, dass die CDU vor allemetwas ist, ohne selbst überzeugende Alternativen zu präsentieren, und sich an ihren Ständen auch Menschen tummeln, die Klimaschutz generell infrage stellen, wird sie für klimabewusste Menschen, gerade Jüngere, noch unattraktiver, als sie es heute schon ist. Dann würde die CDU einen kurzfristigen Kampagnen-Erfolg teuer bezahlen.
Trotzdem: Die CDU bewegt sich auf schmalem Grat, sie muss höllisch aufpassen, dass ihr diese Nummer nicht entgleitet.
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