Wissenschaftler sehen Polarisierung als Krisen-Folge. Mit Härte gegen Korruption und Transparenz können Politiker aber Vertrauen zurückholen, glaubt Politikwissenschaftlerin Katrin Praprotnik.
Das Vertrauen in Politiker wie Kanzler Karl Nehammer und seinen Vize Werner Kogler ist laut aktuellen Umfragen am Boden.issenschaftler sehen Polarisierung als Krisen-Folge. Mit Härte gegen Korruption und Transparenz können Politiker aber Vertrauen zurückholen, glaubt Politikwissenschaftlerin Katrin Praprotnik.„Wir müssen das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen“: Diesen Satz hört man zurzeit von vielen Politikerinnen und Politikern.
Alleine an den handelnden Personen liegt das mangelnde Vertrauen in die Politik nicht, ist Politik-Berater Thomas Hofer überzeugt – auch, wenn die aktuelle Regierung Fehler gemacht habe, etwa bei der Impfpflicht-Ankündigung.Er verweist auf die permanenten Krisen seit 2008: Auf die Migrationskrise folgte 2016 die lange Suche nach einem Bundespräsidenten, 2017 endete die Große Koalition, 2019 kam die Ibiza-Affäre, 2020 Corona und 2022 der Ukraine-Krieg samt der Teuerung.
Mit dem „Democracy Lab“ der Donau-Uni Krems überwacht Praprotnik seit 2018 die Demokratie-Zufriedenheit in Österreich. Im Herbst 2021 stellte sie da einen Einbruch fest. Erstmals bewerteten nur mehr 60 Prozent der Befragten die Demokratie als „sehr oder eher gut“ funktionierend. Davor hielt sich der Wert bei 70 Prozent. Gleichzeitig sahen zu dieser Zeit zum ersten Mal seit 2018 mehr Menschen eine negative Entwicklung Österreichs.
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