Wie ein Musikschuldirektor junge Frauen missbrauchte, sie verleumdete, vor Gericht dennoch Milde erhielt und weiter unterrichten darf. Chronik eines Skandals
Ganz zum Schluss feilscht der Angeklagte ums Geld. 960 Euro habe die junge Frau für Psychotherapie ausgegeben, erklärt der Richter. Kurz zuvor hat der Angeklagte gestanden, sie missbraucht zu haben. Nun geht es darum, dass er für die Therapiekosten aufkommt – als Schmerzensgeld. „Nein“, so die knappe Antwort seines Verteidigers.
Der Richter reagiert ungläubig: „Nicht einmal einen Teil übernehmen Sie?“ Der Angeklagte ziert sich. Wenn auf einen weiteren Gerichtsprozess verzichtet würde, könne man darüber reden. Der Opferanwalt: „Wir sind hier nicht am Bazar!“ So endet der Prozess am Strafgericht Korneuburg. Im Mai 2024 sind sieben junge Frauen als Zeuginnen geladen. Sie alle belästigte oder missbrauchte ihr früherer Musikschuldirektor und Kapellmeister. 500 Euro zahlt der Direktor schließlich einem Mädchen für „festes Greifen“ an Brüsten und Gesäß. 1000 Euro erhält eine andere junge Frau für schwere sexuelle Handlungen.
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