Gut 40 Prozent der Lehrkräfte in Deutschland arbeiten in Teilzeit. Die Kultusminister diskutieren deshalb, die Möglichkeiten zur Teilzeitbeschäftigung zu begrenzen - Lehrerverbände finden, das sei gar keine gute Idee. LinSusanne meidinger_hp
Trotz des grassierenden Lehrkräftemangels in Deutschland raten die Verbände davon ab, das Arbeiten in Teilzeit zu beschränken oder zu verbieten. "Eine Politik, die diesen Weg zu gehen versucht, verschlimmert die Lage", sagte die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, Susanne Lin-Klitzing, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.
40,6 Prozent der rund 709.000 Lehrerinnen und Lehrer arbeiteten im Schuljahr 2021/2022 in Teilzeit, wie das Statistische Bundesamt Mitte Februar mitgeteilt hatte. Das war die höchste Teilzeitquote der vergangenen zehn Jahre., befürchten dem Medienbericht zufolge deutliche Nachteile besonders für Frauen, falls die Möglichkeit zur Teilzeit beschränkt wird.
Die Ständige Wissenschaftliche Kommission, ein Beratergremium der Kultusministerkonferenz, schlug im Januar vor, die Möglichkeiten dafür zu begrenzen. "Hier liegt die größte Beschäftigungsreserve", hatte das Gremium festgestellt. Bereits eine maßvolle Aufstockung der Arbeitszeit aller teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte hätte erhebliche Effekte, betonten die Experten.
Lin-Klitzing sagte: "Letztlich geht es um Menschen, die mit ihrer Teilzeit der Verantwortung für die eigene Familie und der Verantwortung für die Kinder allgemein gerecht werden wollen." Alle Emanzipationsbemühungen müssten darauf gerichtet sein, dass der Einsatz für die eigene Familie von beiden Geschlechtern gleichermaßen getragen werde, forderte sie.
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