Sepp Hochreiter, Professor in Linz, zählt zu den weltweit führenden Forschern in Sachen Künstlicher Intelligenz und gilt als Wegbereiter moderner Chatbots. Ein Gespräch über Pioniere, Bewusstsein und die Grenzen von ChatGPT.
„Die ersten Sprachlernmodelle von OpenAI haben wir nachgebaut und sogar verbessert“, erinnert sich Hochreiter. „Jetzt haben wir aber keine Chance mehr. Wir haben einfach nicht diese Rechen- und Datenpower. OpenAI hat das extrem skaliert.“ Während „sehr gute Datenbanken“ also das Rückgrat des Chatbots bilden, sei dessen „Fähigkeit zu kombinieren“ das wirklich Intelligente, erklärt Hochreiter.
Hochreiters Lieblingsbeispiel ist die Frage nach dem regierenden Fußballweltmeister. „Brasilien“ spuckt ChatGPT selbstbewusst und falsch aus. Weil es dazu kein Faktenwissen hat – dieses reicht nur bis ins Jahr 2021 –, wird eben die „wahrscheinlichste“ Variante, der Rekordweltmeister, ausgewählt. Deswegen glaubt der auf einem bayrischen Bauernhof aufgewachsene Forscher mit Faible für Schach auch nicht daran, dass derlei Programme zurzeit so etwas wie ein Bewusstsein entwickeln. „Bewusstsein lebt in der Zeit, ChatGPT aber weiß nicht, was eine Sekunde vorher geschehen ist. Es weiß nichts von einer Welt hinter den Zeichen“, sagt Sepp Hochreiter.
Wo die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz grosso modo stehe? „Ich weiß nicht, wie weit es noch gehen kann“, sagt der, der das Segment so gut wie kaum ein anderer kennt. „Aber mich erinnert es an die Einführung des Commodore 64. An die Zeit der ersten Heimcomputer, die auch noch kaum jemand verwenden konnte.“
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